Liebe Wanderfreunde des Waldverein,
über unsere Wanderwoche in Lindau am Bodensee
findet Ihr hier eine umfangreiche Fotodokumentation
sowie einen Reisebericht über unsere Erlebnisse.
An dieser Stelle möchte ich unserem Wanderwart
Ingrid Friedemann, ein herzliches Dankeschön
für die gute Vorbereitung und Organisation dieser Wanderwoche aussprechen.
Fotos: Karl Josef Lange
Reisebericht: Ingrid Friedemann
Viel Spaß dabei wünscht Euch:
Karl Josef Lange
Der Waldverein 1882 e.V.Mühlhausen auf Tour in der Bodensee Region
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Vom 11.07.2018 bis zum 17.07.2018 nahmen 48 Mitglieder des Waldvereins Mühlhausen an einer Erlebnis-Wanderfahrt nach der Insel Lindau am Bodensee teil.
Gestartet wurde um 7.00 Uhr von unserem Busbahnhof in Mühlhausen.
Nach der Begrüßung begann unsere imposante Fahrt durch deutsche Lande in Richtung gen Süden. Auf der Fahrt gab es schon viel zu sehen, und unser netter Busfahrer sorgte für keine lange Weile.
Insel Lindau erreichten wir am späten Nachmittag. Schon auf der Brücke, die das Lindauer Festland mit der Insel verbindet, eröffnete sich für uns ein reizvoller Ausblick. Die Kulisse der Alpenkette, das leuchtende Grün der alten Villengärten und die historische Altstadt verspricht uns einen unvergesslichen Aufenthalt. Das Hotel “ Gasthof Stift”in Lindau, ein früheres Kloster, denkmalgeschützt und direkt gelegen am Marktplatz -dem Zentrum Lindau´s, wurde für die nächsten Tage unser Domizil.
Lindau, gelegen am östlichen Ufer des Bodensees, im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz, ist eine ehemalige Freie Reichsstadt im Lande Bayern. Wahrzeichen der Stadt ist die Hafeneinfahrt, die mit dem im Jahre 1856 errichteten “Lindauer Leuchtturm,“dem südlichsten Leuchtfeuer Deutschlands und der im gleichen Jahr geschaffenen, sechs Meter hohen Skulptur des “Bayrischen Löwen”sehenswert ist.
Am nächsten Morgen, nach einem guten Frühstücksangebot begann unsere erste Exkursion. Glück hatten wir mit einem sehr charmanten, gut gebildeten Gästeführerpaar, welches uns für die nächsten Tage begleitete und sehr viel zu erzählen wusste..
Unser Ziel an diesem Tag war die Stadt Bregenz mit ihrer traumhaften Seebühne. Hier finden jährlich die Bregenzer Festspiele, ein Kulturfestival statt. In diesem Jahr mit der Oper “ Carmen”. Auf dem See und unter freiem Himmel erleben die Besucher eine gewaltige Naturkulisse und starke Bühnenbilder. Die Besichtigung hat uns sehr beeindruckt.
Der Pfänder , Bregenzer Hausberg, war unser nächstes Ziel. Die Auffahrt mit
der Pfänderbahn ein kleines Erlebnis. Oben angekommen, eröffnete sich uns ein wunderschöner Panoramablick über zahlreiche Alpengipfel. Unser Fotograf erstellte ein Gruppenfoto als Andenken.
Die anstehende Wanderung von 10 km nach Lochau hatte es in sich, ging es doch teilweise ziemlich steil herunter. Der Bus brachte uns zurück nach Lindau und nach einer kleinen Erfrischungspause ergänzte unsere Wanderführerin mit einer Themenstadtführung durch Lindau den Tag.
Der nächste Tag, es ist Sonnenschein pur,wir haben herrliches Sommerwetter und unsere Tagestour führt uns durch österreichisches und schweizerisches Gebiet zur Insel Reichenau.
Die Insel Reichenau, ein grünes Eiland im Bodensee,ein blühender Garten, den die Benediktiner Mönche angelegt haben.
Bedingt durch das gute Klima ist es eine ökologische Gemüse - und Blumeninsel.
Wir erreichen von Konstanz herkommend über einen künstlich angelegten Damm mit einer wunderbaren 150 jährigen Pappelallee die Insel Reichenau und davon den Ortsteil Oberzell. Eine erste Rast ist angesagt, und wir konnten uns an frischen Erdbeeren und Kirschen laben. Vorbei an der Kirche St.Georg ging es am Ufer des Gnadensees weiter zum Münster St.Maria und Marcus. Diese ehemalige romanische Benediktiner Klosterkirche mit ihrem gewaltigen Dachstuhl, der einem umgekehrten Schiffsrumpf nachempfunden ist, war sehr beeindruckend. Weiter geht es. Immer wieder passieren wir Gewächshäuser, Blumen - und Gemüsefelder. Nach einem Anstieg über den Spiegelsberg erreichen wir den 439 m hoch gelegenen Hochwart. Von hier oben haben wir nochmal einen herrlichen Ausblick auf den Bodensee mit dem Gnadensee, dem Untersee und dem Rhein. Konstanz nehmen wir auf der Heimfahrt mit einem kurzen Abstecher mit, bevor wir über Kreuzlingen, Münsterlingen,Romanshorn und Bregenz wieder Lindau erreichen.
Zwar sind wir an diesem Tag nur 7 km gelaufen, aber die hohen Temperaturen und die ständige Sonneneinwirkung hatte uns geschafft.
Am Abend beim Weintrinken aber war alles vergessen.
Heute, am 14.07. wollten wir eigentlich zum Säntis. Jedoch wegen unpassierbaren Wegen, bedingt durch Unwetter, nahmen wir einen anderen Kurs. Wir fahren über Kressborn nach Langenargen. Hier beginnen wir an der zweitältesten Hängebrücke Deutschlands, mit einer Spannweite von 72 Metern, unsere Wanderung an der Argen entlang , einem Zufluss zum Bodensee.
Das wildromantische Naturschutzgebiet der Argen erfreute uns mit schattigen Wegen und seltenen Pflanzen am Wegesrand, das Rauschen des Wassers zu hören, ein Labsal für unsere Seele.
Die Tagestemperatur lag wie schon die vorherigen Tage um 28 Grad.
8 Kilometer war unsere Wanderstrecke lang. Ein Besuch des baden-württembergischen Ortes Wangen im Allgäu nahmen wir auf der Rückfahrt noch mit. Es ist ein malerisches Städtchen mit einer Vielzahl an historischen Gebäuden. Cirka 25 Steinbrunnen, gußeiserne Brunnen und lustige Figurenbrunnen geben der Stadt den Namen Brunnenstadt.
Der Tag war noch lange nicht vorbei. Um 20.30 Uhr ging es an Bord des Schiffes MS St.Gallen, dem legendären Salsa Schiff mit viel Cuba Flair. Es erwartete uns eine einzigartige tropische Nacht mit einem Mix aus Salsa, Cubaton und Kizomba, exotischen Cocktails und leckeren Snacks. Eine heiße, mit einem wunderbaren Sonnenuntergang und einem Feuerwerk vor Friedrichshafen verbundene Sommernacht. Um 1.00 Uhr erreichten wir wieder Lindau.
Am Sonntag starteten wir um 10.00 Uhr zu unserer Wandertour von Lindau über Wasserburg zum Nonnenhorn. Es war wieder ein heißer Tag mit wunderbarer, klarer Sicht weithin.15 km waren angesagt. Die Wanderwege, bzw. Radwege führten am Ufer
des Bodensees entlang. Von Lindau aus gelangen wir in Richtung Bad Schachen durch den Lindenhofpark mit seinen wunderschönen Villen und seinem prachtvollen alten Baumbestand, welcher ein direkt gefangen nimmt. Unter den fremdländischen Arten der Bäume überrascht insbesondere ein gigantischer Mammutbaum. Der Lindenhofpark, einfach eine Oase der Ruhe. Das klare Wetter ließ uns weit hinüber in das Rheintal blicken und auf die Österreichischen und Schweizer Berge. In Wasserburg bietet die Halbinsel eine einmalige Fotokulisse, die aus dem Schloss, einer Kirche und weiteren Gebäuden gebildet wird.
Weiter bis nach Nonnenhorn, es wird immer heißer, aber wir wandern, ein Luftschiff aus Friedrichshafen begleitet uns am blauen Himmel. Wir erreichen die Weintorkel in Nonnenhorn, eine alte hölzerne Weinpresse aus dem Jahre 1591.
Sie steht unter Denkmalschutz. Man ist erstaunt, unter welchen Bedingungen man früher im Weingut gearbeitet hat ! Natürlich, wenn man vom Wein spricht, muß man ihn auch probieren. Wir kehren ein in einem wunderbaren Weingut mit angenehmer Atmosphäre und einem tollen Ambiente. Zu bestaunen, der Weinkeller. Die Räumlichkeiten sind geprägt durch viele historische Arbeitsmaterialien des Weinbaus und der Weinbereitung. Hier lassen wir uns die Weinproben schmecken und singen dazu noch ein paar passende Lieder.
Ein stolzes Schiff der “Weißen Flotte” bringt uns nach Lindau zurück. Wir genießen den Blick in die Ferne, und entdecken schneebedeckte Berge und die Silhouette der lebendigen und intakten Ortschaften, die wir tagsüber durchwandert hatten. 15 km zeigte der Kilometerzähler an.
Der Bus brachte uns am nächsten Tag nach Meersburg.
Schon die Fahrt durch die Weinberge und am Rande des Bodensees entlang durch wunderschöne Ortschaften, wie Kressborn, Langenargen, Friedrichshafen und Hagnau beeindruckte uns.
Meersburg - eine Bilderbuchstadt, mit romantischen Winkeln und
unvergleichlichen Ansichten auf Schritt und Tritt.
Die alten Mauern sind voller Leben. Eine Attraktion am Bodensee, die älteste bewohnte Burg Deutschlands und das Wahrzeichen der Stadt Meersburg.
Eine Büste von Annette von Droste Hülshoff vor dem Alten Schloss erinnert uns an die noch heute berühmte und verehrte Poetin, welche 1848 auf der Burg starb. Als Erinnerung für unsere Gruppe, das Geburtshaus Burg Hülshoff und das Rüschhaus - Wohnhaus von Annette von Droste Hülshoff besuchten wir
im Jahr 2011 bei einer Wanderfahrt nach Münster.
Ein überwältigender Panoramablick über den Bodensee schließt den Besuch ab, wir genießen noch einen Aufenthalt zur Mittagszeit in der Unterstadt, bevor die Wanderung nach Unteruhldingen beginnt. Nach 10 Kilometern, entlang am Ufer des Bodensees, erreichen wir das Ziel, den Busparkplatz in Unteruhldingen. Unser liebenswerter Busfahrer erwartete uns schon mit frisch gebrühtem Kaffee, bevor die Weiterfahrt nach der Wallfahrtskirche und dem Barockjuwel Birnau erfolgt. Malerisch auf einem Hügel oberhalb einer Bodensee Bucht gelegen,
zählt die Wallfahrtskirche Birnau zu den außergewöhnlichsten Barockkirchen
Deutschlands.
Der Besuch des Klosters und Schlosses Salem rundete diesen Tag ab.
Hier beeindruckten auch jeden von uns, die weitläufigen Außenanlagen des Areals.
Am späten Abend führte uns der Nachtwächter Norbert mit seiner Frau Cornelia durch die alten historischen Gässchen Lindau´s und erzählte uns viele Anekdoten und Begebenheiten aus seinem Nachtwächterleben von einst.
Bepackt mit unserer Bagage verließen wir am Abreisetag das Hotel.
Start zur Heimfahrt nach Mühlhausen war um 9.00 Uhr angesagt.
Unterwegs wurde noch ein Abstecher nach Ulm gemacht.
Jeder hatte Freizeit und konnte sich das Ulmer Münster, eine im gotischen Stil errichtete Kirche, mit dem höchsten Kirchturm der Welt ( 161,53 m hoch ) ansehen oder auch besteigen
Aber nun war die Heimfahrt angesagt
Ich, als Wanderorganisator der Mehrtagesfahrt, wollte das Wandern mit der Kultur der Bodensee - Region in Einklang bringen, und habe die Hoffnung, dass es mir gelungen ist und dass viele schöne Eindrücke im Gedächtnis verankert bleiben.
Ich möchte mich herzlich bei Cornelia und Norbert, meinen beiden zertifizierten Gästeführern, für ihre interessanten und sehr wissenswerten Ausführungen und gut vorbereiteten Wanderungen bedanken.
Ein herzliches Dankeschön für das Gelingen unserer Wanderfahrt gilt auch unserem Buspiloten Andy. Er hat uns problemlos und sicher an Ort und Stelle gefahren, war stets pünktlich und zuverlässig und hatte obendrein immer lustige Gags und witzige, musikalische Einlagen parat. Danke!
Nicht zu vergessen, unser Fotograf, der unsere schönen Erlebnisse im Bild fest gehalten hat. Danke!
Aber auch in unserem Hotel “ Gasthof Stift” in Lindau hatten wir eine gute Bleibe und einen guten Service. Auch ihnen an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.
Eine Mehrtagesfahrt mit dem Verein ist immer wieder ein herausragendes Erlebnis. Es soll in Erinnerung bleiben und es soll auch in unserer Chronik nicht vergessen werden.
Frisch Auf Ingrid Friedemann, Wanderwart