50 Wanderfreunde des Waldverein begeben sich bei zunächst regnerischem Wetter
zu einer Fahrt in den Böhmerwald.
Erlebniswanderfahrt des Waldvereines Mühlhausen in den Bayerischen Wald im Juni/Juli 2014
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Zu einer 6-tägigen Wanderfahrt in den Nationalpark Bayerischer Wald lud der Waldverein 1882 e.V. Mühlhausen vom 30.06.2014 - 05.07.2014 in diesem Jahr seine Wanderfreunde ein. Für 50 Wanderfreunde wurde die Fahrt ein einmaliges schönes Erlebnis.
Abgesichert war der Transfer durch einen Autobus des dort ansässigen Hotelunternehmens. Es ging pünktlich um 8.00 Uhr vom Busbahnhof, An der Burg in Mühlhausen los. Schnell und unkompliziert hatten wir uns mit unserem Busfahrer Manfred verständigt. Über die Autobahnen durch das Land, war die Fahrt bis nach Warzenried/ im Bayerischer Wald, kurzweilig und interessant. Beim Empfang im wunderschönen bayerischen Ambiente erbauten Hotel, wurden wir mit Kaffee und einem Kuchenbuffee begrüßt.
Am nächsten Morgen wurde um 9.00 Uhr zur grenzüberschreitenden Wanderung nach Neumark/Vseruby in den Böhmerwald aufgebrochen. Doch zuvor begrüßte uns der Tourismusbeauftragte Josef Altmann aus der Gemeinde Eschlkam ganz herzlich. Er hatte für unseren Verein mit sehr viel Arrangement ein angemessenes Wanderprogramm erarbeitet. Mit einem Erinnerungsfoto durch die mit anwesende Zeitungsredakteurin der dortigen Presse und unserem 3-fachen Wandergruss “Frisch Auf” ging es mit dem Wanderführer Rudi los. 16 Wanderkilometer durch herrlichen Wald, offene Landschaften und blühende Orchideenwiesen erwarteten uns. Oft standen am Wegrand sogenannte Totenbretter und ein Kreuz zum Andenken an Verstorbene. Sie waren es wert, kurz stehen zu bleiben und inne zu halten. Mit wechselhaft wolkigem Wetter und 25 Grad Celsius plus waren wir unserem Wettergott sehr dankbar. Ein Teilstück der Strecke wanderten wir auf dem Ostbayerischen Jakobsweg, vorbei an der Besinnungs- und Begegnungsstätte in Seugenhof, sie ist erbaut im Jahre 2010 durch dessen Schützenverein. Den Jakobstein, welcher die Jakobsmuschel im Sternenkranz zeigt und die Inschrift: Santiago de Compostella 2825 km trägt, erreichten wir am Grenzübergang Eschlkam/Vseruby. Er wurde 2004 errichtet. Im tschechischen Ort Vserubi gab es neben unserer böhmischen Knödeleinkehr noch ein tolles Fotomotiv, nähmlich ein bewohntes Storchennest.
Der Abend fand im Biergarten statt. Dort verwöhnte man uns mit vielen Grillspezialitäten und leckeren Getränken.
Die Dreiflüsse - Stadt Passau war am nächsten Tag unser Ziel. Zwei Gästeführer zeigten uns ihre wunderschöne Stadt an Donau, Inn und Ilz und führten uns durch die bezaubernden Gassen der romantischen Altstadt, vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten wie Rathaus, Scharfrichterhaus und Residenz. Inmitten der Altstadt erhebt sich der Dom Sankt Stephan, in dem die größte Domorgel der Welt erklingt. Ein kurzes Orgelkonzert hörten sich einige von uns in der Mittagszeit an.
Die markanten Hochwassermarken an den Häusern jedoch ließen uns sehr nachdenklich werden.
Um 13.00 Uhr erwartete uns am Anlieger 11 das Kristallschiff Swa rowski zu einer Schifffahrt ins Bayerisch/Östereichische Donautal.
Das Kristallschiff ist die modernste Interpretation einer uralten Sage - eine faszinierende Welt aus Wasser und Kristall, ein Meisterwerk aus Technik und Aesthetik.
Mit einer kleinen Bayernwaldrundfahrt durch bekannte Orte wie Bodenmais, Mais und Lam auf dem Rückweg von Passau, endete diese schöne Ausfahrt. Nach dem Abendessen, welches täglich sehr exellent und schmackhaft war, trafen wir uns zum Fackelumzug durch den Ort mit seiner herrlichen Umgebung. Wunderschöne Aussichten zum Gebirge “Hoher Bogen” im Abendschein erwarteten uns. Natürlich gab es als Weg -Zehr vom Chef des Hotels persönlich den bekannten Blutwurz Obstler.
Müde erreichten wir um 22.30 Uhr unsere Schlafgemächer.
Gut gefrühstückt und ausgeschlafen ging es am nächsten Tag um 9.00 Uhr auf zur Wanderung auf das “Dach des Bayerischen Waldes”, den 1456 m hohen “Großen Arber.” Begleitet wurden wir von dem Wanderführer Klaus aus Lam. Die Arbergondelbahn brachte uns hinauf zum Gipfelplateau. Von hier hatten wir einen einzigartigen Rundblick über Zwiesel, Bayerisch-Eisenstein bis in den Lamer Winkel. Das Wetter war hervorragend. Eine wunderbare Wanderung über den Gipfel mit vielen Erläuterungen des Wanderführers begann. Beim Abstieg jedoch mußte jeder Vorsicht walten lassen, war der Weg doch ziemlich steil und steinig. Über das Gebiet des Kleinen Arbers gelangten wir, vorbei an der Chamer Hütte, zum romantischen kleinen Arbersee. Nochmal ein Blick hinauf zum Großen Arber und weiter ging es auf einem wunderschönen Waldweg zur Mooshütte. Dort erwartete uns eine Einkehr und jeder sehnte sich nach einer Labsal. Der anschließende Marsch bis zum Busparkplatz an der Arbertalstation zeigte uns Grenzen, waren es doch 13, unter etwas alpin -schwierigen Bedingungen, gewanderte Kilometer.
Nach einer Schwimmrunde im Pool des Hotels waren alle wieder fit und bereiteten sich auf den Abend im Biergarten zum Grillen eines”Spanferkels” vor. Das Spanferkel war ein ausgewachsenes Schwein. Die anderen liebevoll zubereiteten Speisen ließen keine Wünsche offen.
Täglich schauten wir auf das vor unserer Nase liegende Gebirge “Hoher Bogen”. Heute sollte es nun hinauf gehen. Mit dem selbigen Wanderführer vom Vortag, unserem Förster Klaus, fuhren wir mit der Hohenbogensesselbahn zum Berghaus auf den 1050 m hohen Gipfel.
Der Weg ist ein Kammwanderweg, wobei mehrere Gipfel mit mehr als tausend Metern überschritten werden und herrliche Aussichten auf benachbarte Bayerwaldberge wie Arber oder Osser genossen und auch weit nach Böhmen geschaut werden kann. An Tagen mit guter Sicht kann man bis zu den Alpen schauen.
Auch kommen wir an den weithin sichtbaren Nato - Türmen entlang. Sie wurden offiziell 1967 als Horch - und Beobachtungstürme aufgenommen. Tag und Nacht lauschten die Erfasser im Äther und suchten nach militärischen Sprechverkehren und elektromagnetischen Ausstrahlungen jenseits der Grenze zum Ostblock.
Wir überqueren eine Skipiste und laufen durch den Wald zur Forsthaushütte. Unser Wanderführer erklärt uns das Gabbro - Amphibolitmassiv des “Hohen Bogen“, es ist ein basisches Tiefengestein und gehört zu den ältesten Gesteinen der Erde.
Wir wandern weiter ein Stück auf dem “Goldsteig”, er ist der längste und vielseitigste Qualitätswanderweg Deutschlands. Nach 13 Kilometern erreichen wir das Hotel “Schönblick”. Hier ist unsere Einkehr geplant, welche wir intensiv geniessen. Der Ausblick von hier oben ist phantastisch. Wir sehen auf Neukirchen b.Hl.Blut, und können bei klarer Sicht bis nach Pilsen ins Böhmische schauen. Ein steiniger, steiler Wanderweg bringt uns zum Busparkplatz. Jedoch bleibt uns nicht allzu viel Zeit zum Verschnaufen, wollen wir doch noch zu Abend essen und anschließend das Spiel unserer Nationalelf gegen Frankreich ansehen. Dazu stellte uns freundlicherweise das Team des Böhmerwaldhotels die Leinwand mit dem Beamer zur Verfügung. Danke!!!
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück und einer Foto - Montage vor dem Bus starteten wir zur Heimfahrt. Ein kurzer Stopp in Konnersreuth und eine Einkehr zum Mittag brachte uns auf den Weg nach Hause.
Gegen 17.00 Uhr erreichten wir wieder Mühlhausen.
Es waren erlebnisreiche Tage im Bayerischen Wald für unsere Vereinsmitglieder, wir haben energiezehrende Strapazen mit Bravour gemeistert, und: wir sagen allen, die zu diesem schönen Erlebnis dazu beigetragen haben, ein liebes Dankeschön.
Ingrid Friedemann
Fahrtenwart im Waldverein Mühlhausen